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Tausende Thyssenkrupp-Angestellte protestieren in Essen gegen Verkaufspläne
Tausende Thyssenkrupp-Angestellte protestieren in Essen gegen Verkaufspläne / Foto: INA FASSBENDER - AFP

Tausende Thyssenkrupp-Angestellte protestieren in Essen gegen Verkaufspläne

Tausende Thyssenkrupp-Angestellte haben am Donnerstag vor der Essener Konzernzentrale gegen den geplanten Teilverkauf der Stahlsparte des Unternehmens protestiert. "Wir fordern den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Standortgarantien und Investitionszusagen", sagte Knut Giesler von der IG Metall. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 5000 Mitarbeiter der verschiedenen Unternehmensteile an der Protestaktion.

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Thyssenkrupp hatte Ende April mitgeteilt, zunächst 20 Prozent seiner kriselnden Stahlsparte an die Firma EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky zu verkaufen. Darüber hinaus gebe es Gespräche über den Erwerb weiterer 30 Prozent der Anteile am Stahlgeschäft durch EPCG. Ziel sei die Bildung eines gleichberechtigten 50/50-Joint Venture, hieß es.

"Wir wollen wissen, welches industrielle Konzept hinter dem Einstieg von Kretinsky steht", sagte Giesler weiter. Bislang scheine die Verkündung der Pläne eher "eine PR-Aktion" gewesen zu sein. Zugleich habe Konzernchef Miguel López mit der Ankündigung "ein weiteres Mal die Mitbestimmung im Konzern brüskiert und die Belegschaften verunsichert".

Auch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hatte bei anstehenden Veränderungen bei Thyssenkrupp die Einbindung der Arbeitnehmerseite eingefordert. Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) solidarisierte sich mit den Angestellten und trat am Donnerstag bei der Demonstration auf. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Transformation der Stahlsparte des Essener Konzerns mit insgesamt 700 Millionen Euro.

Auch Konzernchef López trat bei der Demonstration auf, um der Kritik der Mitarbeiter zu begegnen. Nach Angaben eines IG-Metall-Sprechers konnte er die Fragen der Belegschaft jedoch nicht beantworten und die Zweifel an den Verkaufsplänen nicht ausräumen.

Thyssenkrupps Stahlsparte leidet seit Jahren unter sinkenden Preisen, steigenden Energiekosten und wachsender Konkurrenz. Mitte Mai hatte Thyssenkrupp seine Umsatzprognose noch einmal gesenkt.

A.Meyer--MP