Tiktok sichert Abwehr verdeckter Einflussnahme und Manipulation zu
Die Plattform Tiktok hat verstärkte Anstrengungen zur Abwehr von Manipulation und verdeckter Einflussnahme zugesichert. "Wir verfolgen und entfernen Konten, die gegen unsere Richtlinien hinsichtlich betrügerischer Verhaltensweisen verstoßen", hieß es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichen Erklärung. Dabei gehe es besonders um die "Bekämpfung von verdeckter Einflussnahme in einem bedeutenden Wahljahr".
Angekündigt wurden durch die aus China stammende App eine Erweiterung bestehender Richtlinien für staatsnahe Medien sowie die Vorlage eines Transparenzberichts, der über Anstrengungen gegen solche Einflussnahmen Auskunft geben soll. "Diese Neuerungen stärken unseren Ansatz beim Aufbau einer sicheren Plattform, die frei von äußerer Manipulation und Einflussnahme bleibt", hieß es dazu weiter.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 wurden der Plattform zufolge 15 Versuche der verdeckten Einflussnahme gestoppt und 3001 Konten, die damit in Verbindung standen, entfernt. Es sei dabei festgestellt worden, "dass die meisten dieser Netzwerke versuchten, den politischen Diskurs in ihrer Zielgruppe zu beeinflussen, auch im Hinblick auf Wahlen". Genannt wurde unter anderem ein Netzwerk, dass in Deutschland "Narrative zugunsten der AfD künstlich verstärkte, um hierzulande innenpolitische Diskurse zu manipulieren".
Bei der Erweiterung der Richtlinien für staatsnahe Medien geht es demnach um ein schärferes Vorgehen gegen Konten, die versuchten, "globale Ereignisse und Themen in Communities außerhalb ihres Ursprungslandes zu beeinflussen". Identifizierte Konten dieser Art würden nicht mehr im sogenannten "Für dich"-Feed angezeigt und damit empfohlen. Die genannten Maßnahmen sollten "unserer Community ermöglichen, authentische Inhalte und Interaktionen auf TikTok zu schaffen und zu genießen", hieß es in der Erklärung.
Tiktok steht in der Kritik, weil dort häufig Fake-News oder aus dem Zusammenhang gerissene Nachrichten verbreitet sowie Cybermobbing betrieben würden. Zudem gibt es Vorwürfe eines möglichen Datenaustauschs mit staatlichen chinesischen Stellen. Die Plattform hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen.
H.Erikson--MP