Studie: Weniger Beschäftigte in Deutschland zufrieden - Stresslevel bleibt hoch
Die Zufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland ist einer Studie zufolge "dramatisch" eingebrochen. Nur noch 45 Prozent fühlen sich zufrieden und schauen zuversichtlich in die Zukunft, ein Minus von acht Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, wie das Beratungsunternehmen Gallup am Mittwoch mitteilte. Gleichzeitig sank der Anteil der Beschäftigten, die am Arbeitsplatz Stress empfinden. Dieser sei aber weiter auf einem hohen Niveau.
Das Stresslevel habe sich mit einem Rückgang um einen Prozentpunkt zwar leicht erholt, liege mit 41 Prozent aber deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 37 Prozent. Bei der Zufriedenheit landet Deutschland den Angaben nach auf dem 20. Platz; die Umfrage wurde in 38 europäischen Ländern durchgeführt. In insgesamt 17 Ländern fiel die Beurteilung des eigenen Lebens kritischer aus als im Vorjahr, aber nur in Irland war der Rückgang ebenso deutlich wie in Deutschland.
"Die Sorge um den Abstieg des Landes ist allgegenwärtig, die Wettbewerbsfähigkeit schwindet, und beim Wachstum ist Deutschland Schlusslicht in Europa", erklärte Marco Nink von Gallup. Die Kombination aus gesunkener Zufriedenheit und immer noch hohem Stress könne darauf hindeuten, dass die Befragten zunehmend das Gefühl haben, viele der Faktoren, die ihr Leben bestimmen, nicht selbst beeinflussen zu können, erklärten die Studienautoren.
Auch die Gefahr eines Burnouts sehen demnach weiter viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Während die Zahl vor der Corona-Pandemie bei 26 Prozent lag, gaben zuletzt 37 Prozent an, dass sie in den vergangenen 30 Tagen das Gefühl hatten, aufgrund von Arbeitsstress innerlich ausgebrannt zu sein.
Für den Gallup-Bericht "State of the Global Workplace 2024" befragte das Unternehmen zwischen April 2023 und März 2024 mehr als 128.000 Menschen in 145 Ländern. Innerhalb Europas nahmen über 16.000 Menschen teil. Die Umfrage wurde telefonisch oder in Person durchgeführt.
A.Roth--MP