Nur 39 Prozent der jungen Menschen leben von eigener Erwerbstätigkeit
Der Anteil junger Menschen, die ihren Lebensunterhalt überwiegend durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten, ist in Deutschland innerhalb von 30 Jahren von gut 47 Prozent auf 39 Prozent gesunken. Etwa 60 Prozent der 15- bis 24-Jährigen standen im vergangenen Jahr finanziell noch nicht auf eigenen Beinen und waren hauptsächlich auf Unterstützung der Familie oder staatliche Leistungen angewiesen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte ist der Statistikbehörde zufolge auch darauf zurückzuführen, dass sich ein steigender Anteil junger Menschen noch in Schule, Studium oder Ausbildung befindet.
Die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen (49 Prozent) lebte im vergangenen Jahr hauptsächlich vom Einkommen der Eltern oder anderer Angehöriger. Jeder neunte junge Mensch (elf Prozent) bezog seinen Lebensunterhalt überwiegend aus öffentlichen Leistungen wie Bafög, Stipendien oder Bürgergeld. Nur für knapp ein Prozent war bereits in jungem Alter ein eigenes Vermögen die Quelle des Lebensunterhalts.
In der Altersgruppe der volljährigen 18- bis 24-Jährigen war der Anteil derjenigen, die hauptsächlich auf Einkünfte von Angehörigen angewiesen waren, geringer. 2023 lag er bei 35 Prozent. Dagegen verdiente gut die Hälfte (51 Prozent) in dieser Altersgruppe ihr Geld bereits überwiegend selbst. 13 Prozent waren auf öffentliche Leistungen angewiesen.
Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen, die weder einer Schul- oder Berufsausbildung noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, war im vergangenen Jahr mit 7,5 Prozent ähnlich hoch wie in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021.
Zugleich hat sich die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland binnen 20 Jahren nahezu halbiert. Im vergangenen Jahr war die Quote bei den 15- bis 24-Jährigen mit 5,9 Prozent so niedrig wie zuletzt nur 2019. 2003 lag die Jugenderwerbslosenquote noch bei elf Prozent.
P.Walsh--MP