US-Gewerkschaft reicht Arbeitsrechts-Beschwerden gegen Trump und Musk ein
Die US-Automobilgewerkschaft UAW hat Beschwerden bei einer Aufsichtsbehörde gegen Ex-Präsident Donald Trump und Multimilliardär Elon Musk wegen Äußerungen über streikende Beschäftigte eingereicht. Die Gewerkschaft wirft dem erneuten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und dem Tech-Unternehmer vor, in illegaler Weise Arbeitnehmer "bedrohen und einschüchtern" zu wollen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Beschwerden wurden bei dem für den Schutz von Arbeitsrechten zuständigen National Labor Relations Board (NLRB) eingereicht.
Die Vorwürfe der Gewerkschaft, die nach eigenen Angaben mehr als 400.000 Beschäftigte in den USA und Kanada vertritt, beziehen sich auf Äußerungen in dem live gestreamten Gespräch zwischen Trump und Musk auf der Plattform X am Montagabend. Der Ex-Präsident hatte Musk darin dafür gelobt, dass er streikende Mitarbeiter gefeuert habe: "(...) Sie gehen in den Streik, und du sagst: 'Das ist okay, ihr seid alle weg." Musk kommentiert diese Äußerungen allerdings nicht.
Nach dem US-Bundesarbeitsrecht dürften Beschäftigte nicht entlassen werden, weil sie streiken, betonte die UAW, die im Präsidentschaftswahlkampf die Kandidatin der Demokraten, Vizepräsidentin Kamala Harris, unterstützt. Trump wie Musk wollten, dass Menschen der Arbeiterklasse "sich hinsetzen und den Mund halten, und sie lachen offen darüber", erklärte UAW-Chef Shawn Fain. "Es ist widerlich, illegal und total vorhersehbar von diesen beiden Clowns."
Musk hatte nach seiner Übernahme der Onlineplattform X (vormals Twitter) im Jahr 2022 dort massiv Stellen abgebaut. Im vergangenen April kündigte er an, dass bei seinem Elektroautohersteller Tesla weltweit mehr zehn Prozent der Jobs gestrichen würden, das sind mindestens 14.000 Stellen. In dem Live-Gespräch lobte Trump den Tech-Unternehmer als "the greatest cutter" (etwa: "den größten Streicher"), womit er Kosteneinsparungen in den Musk-Unternehmen meinte.
S.Kraus--MP