Streik in weltweit größter Kupfermine in Chile beendet
In der weltweit größten Kupfermine in Chile haben die Beschäftigten einen Streik nach drei Tagen beendet. In Verhandlungen mit dem Arbeitgeber, dem australischen Bergbaukonzern BHP, wurde eine Einigung erzielt, wie das Unternehmen und die Gewerkschaft am Freitag mitteilten. In der Escondida-Mine wird mehr als fünf Prozent des Kupfers weltweit gefördert.
Die Arbeiter hatten die Arbeit am Dienstag niedergelegt. Sie forderten insbesondere eine Gewinnbeteiligung wegen der gestiegenen Kupferpreise - und zwar ein Prozent der jährlichen Dividendenausschüttung an die Aktionäre. Außerdem streikten die Beschäftigten für kürzere Arbeitstage.
Am Freitagmorgen wurden der Streik zunächst ausgesetzt, weil die Verhandlungen mit BHP wieder aufgenommen wurden. Dabei legte das Unternehmen ein neues, für die Beschäftigten akzeptables Angebot vor, wie die Gewerkschaft Nr. 1 mitteilte.
Nach Angaben der Gewerkschaft, die 2400 Arbeiter der Escondida-Mine vertritt, erhalten die Beschäftigten einen einmaligen Bonus von 35.000 Dollar (knapp 32.000 Euro). Auch bei der Altersversorgung und der Krankenversicherung wurde eine Einigung erzielt. Das Unternehmen sagte zudem bessere Ausbildungsmöglichkeiten für Minenarbeiter und deren Kinder zu.
Die Escondida-Mine in der Atacama-Wüste gehört zu 57,5 Prozent BHP. Außerdem sind der australische Bergbaukonzern Rio Tinto mit 30 Prozent und das japanische Unternehmen Jeco mit 12,5 Prozent beteiligt. Ein Großteil des geförderten Metalls geht nach China, wo es verhüttet, raffiniert und verarbeitet wird.
2017 hatten die Arbeiter der Mine 44 Tage lang gestreikt. Der wirtschaftliche Schaden wurde auf 740 Millionen Dollar geschätzt. 2021 war es BHP gelungen, einen Streik abzuwenden.
A.Fischer--MP