Inflation in Frankreich schwächt sich auf unter zwei Prozent ab
Auch in Frankreich ist die Inflation im August weiter zurückgegangen und lag nach ersten Schätzungen unterhalb des Zwei-Prozent-Ziels der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise stiegen vorläufigen Angaben nach im Vergleich zum vergangenen August um 1,9 Prozent, wie das nationale Statistikinstitut (Insee) am Freitag mitteilte. Das Statistische Bundesamt hatte am Donnerstag für Deutschland ebenfalls einen unerwarteten Rückgang der Teuerungsrate auf 1,9 Prozent verkündet.
Ähnlich wie in Deutschland verwies das Insee vor allem auf die Energiepreise. Allerdings hatte es hier in Deutschland einen starken Rückgang von 5,2 Prozent im Jahresvergleich gegeben, während sich in Frankreich lediglich der Preisauftrieb auf 0,5 Prozent verlangsamte. Lebensmittel- und Dienstleistungspreise stiegen jedoch deutlich weniger stark als in Deutschland.
Die Zahlen ebnen den Weg für eine weitere Leitzinssenkung durch die EZB. Das zuständige Gremium der Euro-Notenbank berät am 13. September über den weiteren geldpolitischen Kurs. Im Juni hatte die EZB als erste große westliche Zentralbank nach Jahren das Zinsniveau um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der zentrale Satz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, liegt seitdem bei 4,25 Prozent.
Die Zentralbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an, als Maßstab nimmt sie allerdings den sogenannten harmonisierten Verbraucherpreisindex, der einen Vergleich der Euroländer ermöglicht. Laut Statistischem Bundesamt lag dieser in Deutschland im August bei glatt zwei Prozent, in Frankreich laut Insee mit 2,2 Prozent noch leicht über der Zielmarke.
R.Schmidt--MP