Uganda: Trauernde nehmen von getöteter Athletin Cheptegei Abschied
In Uganda haben Weggefährten und Familie Abschied von der nach einer Brandattacke ihres Lebensgefährten gestorbenen Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei genommen. Im Heimatort ihrer Familie, dem Dorf Bukwo im Osten Ugandas, fanden sich am Samstagmorgen Dorfbewohner, Angehörige und Behördenvertreter ein, um der Athletin die letzte Ehre zu erweisen. Die Bestattungsfeierlichkeiten begannen mit einer Versammlung von Familienmitgliedern und offiziellen Vertretern im örtlichen Rathaus.
Cheptegei sei eine "Heldin" gewesen, sagte die örtliche Vertreterin der ugandischen Präsidentschaft, Bessie Modest Ajilong, zur Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der Organisatoren der Bestattung soll Cheptegeis Leiche vom Rathaus zu einem nahegelegenen Stadion transportiert werden, wo die Öffentlichkeit von ihr Abschied nehmen könne. Danach werde Cheptegei, die auch Feldwebel in der ugandischen Armee war, beerdigt.
Viele Athleten waren in das kleine Dorf gereist, um an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. "Sie hat bis zu ihren letzten Tagen viel zur Förderung der Leichtathletik beigetragen", sagte Alex Malinga, der Cheptegei als Teenager trainierte, der AFP.
Nach Polizeiangaben hatte Cheptegeis Lebensgefährte Dickson Ndiema Marangach die 33-Jährige am 1. September in ihrem Haus in Kenia mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt. Nur wenige Wochen zuvor hatte die Läuferin bei den Olympischen Spielen in Paris den 44. Platz im Marathon belegt. Die zweifache Mutter erlitt Verbrennungen an 80 Prozent ihrer Hautfläche und starb vor rund zehn Tagen. Auch Marangach selbst wurde verletzt, er starb in dieser Woche.
Schon am Freitag hatten sich die Angehörigen Cheptegeis in der Stadt Eldoret im Osten Kenias im Gedenken um den Sarg der Athletin versammelt. Eldoret liegt in einer für den Laufsport bekannten Gegend und nahes Cheptegeis Wohnort.
Cheptegeis Vater hatte Reportern erzählt, dass seine Tochter mit Marangach in Kenia über das Grundstück stritt, auf dem Cheptegei mit ihrer Schwester und ihren zwei Töchtern lebte.
Der Angriff auf Cheptegei hatte Trauer und Wut ausgelöst und gilt als ein weiteres schreckliches Beispiel für geschlechtsspezifische Gewalt in Kenia. Mindestens zwei andere Athleten sind seit 2021 in dem ostafrikanischen Land von ihren Partnern getötet worden.
A.Gmeiner--MP