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AOK-Report: Fehlzeiten steuern in diesem Jahr auf neuen Rekordwert zu
AOK-Report: Fehlzeiten steuern in diesem Jahr auf neuen Rekordwert zu / Foto: KAREN BLEIER - AFP/Archiv

AOK-Report: Fehlzeiten steuern in diesem Jahr auf neuen Rekordwert zu

Die Krankschreibungen von Beschäftigten steuern in diesem Jahr auf einen neuen Rekordwert zu. Nach einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten AOK-Analyse gab es zwischen Januar und August bereits so viele Fälle von krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit wie im gesamten Vorjahr. Für 2024 sei daher mit einem neuen Höchststand bei den Krankmeldungen zu rechnen.

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Im Jahr 2023 kamen demnach auf je 100 AOK-Versicherte 225 Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Dieser Wert wurde in diesem Jahr bereits Ende August erreicht und damit noch vor der anstehenden Erkältungswelle im Herbst und Winter. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 wurden nur knapp 160 Krankschreibungen je 100 Mitglieder registriert.

Der wesentliche Treiber bei den Krankschreibungen sind dem Report zufolge nach wie vor die Atemwegserkrankungen. Langfristig wirke sich auch der stetige Anstieg von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen, die besonders lange Krankschreibungen verursachen, insgesamt auf die Krankenstände aus. So nahmen die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 2014 bei den AOK-Versicherten um knapp 47 Prozent zu.

Die Zunahme der Fehlzeiten könnte der Kasse zufolge teils auch auf die Einführung der elektronischen Krankmeldungen zurückzuführen sein, was zu einer vollständigeren Erfassung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen beigetragen habe. Vermutlich hätten früher nicht alle Versicherten diese bei ihrer Kasse eingereicht.

Keine Hinweise sieht die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann auf einen Missbrauch der telefonischen Krankschreibung. Dies wurde zuletzt im Zusammenhang mit den hohen Krankenständen diskutiert. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sprach sich im September sogar für eine Abschaffung der telefonischen Krankschreibung aus.

"Diese gefühlte Wahrheit können wir nicht bestätigten", erklärte Reimann nun zu einem angeblichen Zusammenhang zwischen der Regelung und den hohen Krankenständen. Bisherige Untersuchungen zu den Fehlzeiten in der Pandemie ließen den Schluss zu, dass mit der damals neu eingeführten Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung "sehr verantwortungsvoll" umgegangen werde. Die telefonische Krankschreibung wurde in der Coronapandemie eingeführt, um Hausarztpraxen zu entlasten. Im Dezember wurde die Regelung dauerhaft festgeschrieben.

A.Schneider--MP