Peru fordert nach Ölpest von Repsol und anderen Firmen Milliardenentschädigung
Knapp vier Monate nach der Verursachung einer Ölpest vor der Küste Perus hat das südamerikanische Land vom spanischen Erdölkonzern Repsol und anderen Unternehmen 4,5 Milliarden Dollar (4,33 Milliarden Euro) Entschädigung gefordert. Wie die peruanische Verbraucherschutzbehörde Indecopi mitteilte, reichte sie die Zivilklage vor einem Gericht in Lima gegen insgesamt zwei spanische und drei peruanische Unternehmen sowie eine italienische Firma ein.
Am 15. Januar waren beim Entladen eines Öltankers an der Repsol-Raffinerie La Pampilla rund 30 Kilometer nördlich von Lima rund 1,9 Millionen Liter Öl ausgetreten. Nach Angaben von Repsol ereignete sich das Unglück, als der Tanker nach einem Vulkanausbruch in Tonga von hohen Wellen getroffen worden war. Der Konzern warf den peruanischen Behörden vor, vor dem Unglück keinerlei Tsunami-Warnungen herausgegeben zu haben.
Zahlreiche Fische, Vögel und Meeressäuger starben wegen der Ölpest. Bis heute beeinträchtigt sie die Fischerei und den Tourismus in der Region.
Der Klage zufolge waren mehr als 700.000 Menschen von der Ölpest betroffen, die meisten von ihnen Fischer. Rund 20 Strände in dem betroffenen Gebiet mussten vorübergehend gesperrt werden, auch zehn Betriebe mussten ihre Arbeit vorübergehend einstellen.
Nach Angaben von Fischereiverbänden hat Repsol bis April Sofortzahlungen in Höhe von jeweils umgerechnet etwa 120 Euro und einen Entschädigungsvorschuss von rund 780 Euro an mehrere hundert Familien ausgezahlt. Indecopi fordert nun jedoch drei Milliarden Dollar wegen der Umweltschäden und 1,5 Milliarden als Entschädigung der betroffenen Menschen.
E.Schmitt--MP