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Fachkräfte in MINT-Berufen fehlen - Studie sieht Innovationsfähigkeit in Gefahr
Fachkräfte in MINT-Berufen fehlen - Studie sieht Innovationsfähigkeit in Gefahr / Foto: Ronny Hartmann - AFP/Archiv

Fachkräfte in MINT-Berufen fehlen - Studie sieht Innovationsfähigkeit in Gefahr

Die Lücke an Fachkräften in den sogenannten MINT-Berufen in Deutschland ist weiterhin groß. Im September fehlten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik insgesamt 209.200 Fachkräfte, wie das nationale MINT-Forum am Mittwoch in Berlin mitteilte. Demnach ist die Innovationsfähigkeit "in Gefahr", Deutschland verliere im internationalen Vergleich an Boden.

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Wegen der schwächelnden Wirtschaft gibt es auf dem Arbeitsmarkt derzeit weniger offene Stellen. Der starke konjunkturelle Einbruch der Jahre 2023 und 2024 zeige sich aber "in erstaunlich geringem Maße" beim Verhältnis von freien Arbeitsplätzen im MINT-Bereich und suchenden Arbeitskräften, heißt es im aktuellen MINT-Report. Die Lücke sei im Mai mit 244.400 Fachkräften zwar noch größer gewesen, auch im September aber auf einem "hohen Niveau" geblieben.

Facharbeiter waren laut dem Bericht im September die "größte Engpassgruppe" mit 109.100 unbesetzten Stellen. Dahinter folgten Akademikerberufe mit einer Lücke von 77.700 Arbeitskräften. Besonders groß war der Bedarf demnach in den Energie- und Elektroberufen, der Maschinen- und Fahrzeugtechnik und den Bauberufen.

"Deutschlands Innovationskraft droht in den kommenden Jahren durch einen Mangel an MINT-Fachkräften deutlich zu sinken", warnte Studienleiter Axel Plünnecke. In den kommenden Jahren werden viele Menschen den Arbeitsmarkt verlassen, gleichzeitig sinken die MINT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, heißt es in der Untersuchung unter Verweis auf die Pisa-Studie.

Es sei wichtig, die "Chancen im Bildungssystem" zu verbessern, die Zuwanderung nach Deutschland zu erleichtern und mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Andere Länder wie Japan oder Südkorea wiesen "deutlich bessere" Kompetenzen im MINT-Bereich auf, während es in den USA, Frankreich und Schweden "deutlich günstigere" demografische Ausgangslagen gebe.

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft erstellt. Auftraggeber sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sowie der Verein MINT Zukunft schaffen.

A.Weber--MP