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Viele Betriebe mit Schwerbehinderten sehen keine Unterschiede zu anderen Beschäftigten
Viele Betriebe mit Schwerbehinderten sehen keine Unterschiede zu anderen Beschäftigten / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Viele Betriebe mit Schwerbehinderten sehen keine Unterschiede zu anderen Beschäftigten

Schwerbehinderte stehen bei der Arbeitssuche laut einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) häufig vor Schwierigkeiten. Dabei sehen viele Betriebe keinen Unterschied bei Motivation, Leistung, Einarbeitungszeit, Belastungsgrenze oder sozialer Einbindung, wie das IAB am Dienstag erklärte. Betriebe, die die gesetzliche Schwerbehindertenquote nicht erfüllen, begründen dies laut Umfrage meist mit einem Mangel an passenden Bewerbungen.

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Die Schwerbehindertenquote schreibt vor, dass Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitsplätzen mindestens fünf Prozent der Stellen mit Menschen mit einer Schwerbehinderung oder ihnen gleichgestellten Arbeitnehmern besetzen müssen. Wird diese Quote nicht erfüllt, müssen die Betriebe eine Abgabe zahlen.

Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren im Jahr 2019 insgesamt 62 Prozent der Betriebe betroffen. 80 Prozent dieser Unternehmen gaben als Grund an, dass sie keine passenden Bewerbungen für die offenen Stellen erhalten hätten. 20 Prozent begründeten das Unterschreiten der Quote mit mangelnder Flexibilität beim Kündigungsrecht, ebenfalls 20 Prozent führten Sorgen um eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit als Grund an.

Betriebe mit schwerbehinderten Mitarbeitern berichteten hingegen größtenteils von keinen großen Unterschieden: So gaben knapp 80 Prozent der Unternehmen an, dass es bei der sozialen Einbindung keine Unterschiede gäbe, 70 Prozent sagten dies über die Arbeitsmotivation. Ebenfalls 70 Prozent gaben an, dass es bei der Einarbeitung keine Unterschiede gab, von einer vergleichbaren Leistungsfähigkeit berichteten 60 Prozent.

Dass dennoch ein Fünftel der Betriebe, die eine Abgabe aufgrund der Schwerbehindertenquote zahlten, dies mit einer niedrigeren Leistungsfähigkeit begründeten, lasse sich so interpretieren, "dass immer noch in einigen Betrieben Vorbehalte gegenüber der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderungen vorhanden sind", erklärte IAB-Forscherin Karolin Hiesinger. Diese Vorbehalte gelte es abzubauen.

Auch aufgrund der demographischen Entwicklung am Arbeitsmarkt sei die Integration von Menschen mit Schwerbehinderung in Unternehmen unverzichtbar. Dabei handle es sich um "eine wichtige und gesamtgesellschaftliche Aufgabe". Die Daten beruhen auf der IAB-Stellenerhebung, die im vierten Quartal 2020 erhoben wurde. Rund 20.000 Unternehmen wurden befragt.

I.Frank--MP