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Siemens Mobility schließt Vertrag über 2000 Kilometer langes Bahnnetz in Ägypten
Siemens Mobility schließt Vertrag über 2000 Kilometer langes Bahnnetz in Ägypten / Foto: Sven Hoppe - POOL/AFP

Siemens Mobility schließt Vertrag über 2000 Kilometer langes Bahnnetz in Ägypten

Das deutsche Unternehmen Siemens Mobility hat mit der ägyptischen Regierung einen Vertrag über den Bau eines 2000 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes geschlossen. Es handele sich um den größten Auftrag in der Geschichte von Siemens, erklärte der Vorstandsvorsitzende Roland Busch am Samstagabend. Im Rahmen des Vertrags wird Siemens Mobility 41 Hochgeschwindigkeitszüge, 94 Regionalzüge und 41 Güterlokomotiven liefern. Der Vertrag umfasst zudem acht Bahnhöfe und einen Wartungsvertrag über 15 Jahre.

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"Mit unserer neuesten Technologie für Schienenfahrzeuge, Signaltechnik und Instandhaltung wird Ägypten über das sechstgrößte und modernste Hochgeschwindigkeitsbahnnetz der Welt verfügen", erklärte Siemens-Vorstandschef Busch bei der Vertragsunterzeichnung. "Darüber hinaus ist dies der größte Auftrag in der Geschichte von Siemens."

Siemens Mobility arbeitet bei dem Mega-Projekt mit den Bauunternehmen Orascom Construction und The Arab Contractors zusammen. Der Anteil des deutschen Unternehmens am Auftragswert beträgt 8,1 Milliarden Euro, wobei ein Vertrag aus dem Jahr 2021 für die erste Strecke in Höhe von 2,7 Milliarden Euro darin enthalten ist.

Das rund 2000 Kilometer lange, hochmoderne Hochgeschwindigkeitsbahnnetz soll 60 Städte des Landes mit Zügen miteinander verbinden, die bis zu 230 Stundenkilometer schnell fahren können. Für den Bau des Schienennetzes schafft das Konsortium laut Siemens bis zu 40.000 Arbeitsplätze in Ägypten. Weitere 6700 Stellen würden bei anderen ägyptischen Lieferanten und in anderen Wirtschaftszweigen entstehen.

Laut Siemens Mobility werden rund 90 Prozent der ägyptischen Bevölkerung Zugang zu dem neuen Bahnnetz haben. Mit der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene werde das voll elektrifizierte Bahnnetz die CO2-Emissionen im Vergleich zum bestehenden Bus- oder Autoverkehr um 70 Prozent senken, erklärte das Unternehmen.

Das Hochgeschwindigkeitsnetz wird Siemens zufolge drei Strecken umfassen: Den bereits im September 2021 angekündigten "Suezkanal auf Schienen", eine 660 Kilometer lange Strecke zwischen den Hafenstädten Ain Sochhna am Roten Meer und Marsa Matruh sowie Alexandria am Mittelmeer.

Dazu kommen die beiden Bahnstrecken, für die am Samstag der Vertrag unterzeichnet wurde: Eine Strecke von etwa 1100 Kilometern zwischen Kairo und Abu Simbel nahe der Grenze zum Sudan soll die Hauptstadt mit den aufstrebenden Wirtschaftszentren im Süden verbinden. Darüber hinaus soll sie die Entwicklung von Gemeinden entlang des Nils ermöglichen, die Klein- und Familienunternehmen Geschäftsmöglichkeiten bieten.

Die dritte Strecke hat laut Siemens eine Länge von rund 225 Kilometern. Sie soll die archäologischen Stätten des Weltkulturerbes in Luxor mit Hurghada am Roten Meer verbinden. Darüber hinaus soll diese Bahnverbindung den Güter- und Materialtransport zwischen dem Hafen von Safaga und dem Landesinneren effizienter und nachhaltiger gestalten.

Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi, der an der Vertragsunterzeichnung teilnahm, bezeichnete das neue Bahnnetz als "wertvolle Erweiterung des ägyptischen Verkehrssystems" und "den Beginn einer neuen Ära für das Eisenbahnsystem in Ägypten, Afrika und im Nahen Osten.

M.Schulz--MP