Münchener Post - Verdi ruft für Mittwoch zu ganztägigem Warnstreik bei Lufthansa auf

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Verdi ruft für Mittwoch zu ganztägigem Warnstreik bei Lufthansa auf
Verdi ruft für Mittwoch zu ganztägigem Warnstreik bei Lufthansa auf / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Verdi ruft für Mittwoch zu ganztägigem Warnstreik bei Lufthansa auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Bodenbeschäftigten der Lufthansa bundesweit zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Der Warnstreik beginne am Mittwochmorgen um 03.45 Uhr und ende am Donnerstag um 06.00 Uhr, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Es werde zu "größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen".

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Aufgerufen zum Warnstreik seien die Beschäftigten an allen Lufthansa-Standorten, also etwa in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München oder Berlin, wie Verdi weiter mitteilte. Die Bodenbeschäftigten sind auch für die Wartung der Flugzeuge zuständig und dafür, die Maschinen in die entsprechenden Positionen zu schieben.

Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen für die rund 20.000 Beschäftigten der Lufthansa. In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Juli wurde kein Ergebnis erzielt; Verdi nannte das Lufthansa-Angebot "unzureichend".

Die Gewerkschaft rief nun zu dem Warnstreik auf, "um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen", wie Verdi erklärte. Sie müssten in der nächsten Verhandlungsrunde ein "deutlich verbessertes, abschlussfähiges Angebot" vorlegen.

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle erklärte, die Situation auf den Flughäfen eskaliere; die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen. "Sie brauchen dringend mehr Geld, und sie brauchen Entlastung - für sich selber und für die Passagiere."

In den Tarifverhandlungen fordert Verdi 9,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einem Mindeststundenlohn von 13 Euro. Die Arbeitgeber boten in der zweiten Runde laut Verdi drei Varianten eines Angebots aus Festbeträgen und einer ergebnisabhängigen Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten an. Laut Gewerkschaft würde das Angebot die Inflation "nicht annähernd ausgleichen". Die nächste Verhandlungsrunde findet am 3. und 4. August in Frankfurt am Main statt.

D.Johannsen--MP