Münchener Post - Bereitschaft zum Sparen so hoch wie zuletzt vor mehr als elf Jahren

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Bereitschaft zum Sparen so hoch wie zuletzt vor mehr als elf Jahren
Bereitschaft zum Sparen so hoch wie zuletzt vor mehr als elf Jahren / Foto: Daniel LEAL - AFP/Archiv

Bereitschaft zum Sparen so hoch wie zuletzt vor mehr als elf Jahren

Die Deutschen legen mit Blick auf den Winter so viel Geld zurück wie lange nicht: Die Sparneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher sei "sprunghaft" gestiegen, teilte am Freitag das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit. Der Wert erreichte den höchsten Stand seit Juli 2011. Entsprechend weniger Geld steht für den Konsum zur Verfügung.

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Die von der GfK ermittelte Sparneigung legte um 17,6 Punkte auf 3,5 Punkte zu, wie das Unternehmen mitteilte. Ein höherer Wert war zuletzt im Juli 2011 mit 7,1 Punkten gemessen worden.

"Der sprunghafte Anstieg der Sparneigung in diesem Monat lässt das Konsumklima seine steile Talfahrt fortsetzen. Es erreicht zum wiederholten Male ein neues Rekordtief", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Der entsprechende Index sinkt von minus 30,9 Punkten im August auf voraussichtlich minus 36,5 Punkte im September.

"Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen", erläuterte Bürkl. Im Gegenzug stünden weniger finanzielle Mittel für den übrigen Konsum zur Verfügung.

Die Anschaffungsneigung ging den siebten Monat in Folge zurück und erreichte den tiefsten Wert seit den Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise im Oktober 2008. Viele Haushalte müssten auf die eine oder andere Anschaffung verzichten oder sie zunächst einmal in die Zukunft verschieben, erklärte die GfK.

Bürkl warnte, die Lage könne sich in den kommenden Wochen und Monaten noch verschärfen, "wenn in der anstehenden Heizperiode das Angebot an Brennstoffen, vor allem an Gas, unzureichend ist". Dies würde zu einem weiteren Preisanstieg führen und die Heizkostenabrechnungen zusätzlich in die Höhe treiben.

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 4. bis 15. August rund 2000 Menschen befragt. Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

B.Fuchs--MP