Französischer Gasnetzbetreiber baut Exportmöglichkeiten nach Deutschland aus
Der französische Gasnetzbetreiber GRTgaz baut seine Exportkapazitäten nach Deutschland aus. Diese sollen Mitte Oktober zur Verfügung stehen, teilte GRTgaz am Mittwoch in Paris mit. Der Gasnetzbetreiber warnte zudem davor, dass im Fall eines sehr kalten Winters auch in Frankreich das Gas knapp werden könnte.
Unter solchen Umständen könnten bis zu 16 Terawattstunden fehlen, was etwa fünf Prozent der üblichen im Winter verbrauchten Menge entspreche, hieß es in der Mitteilung. Dies sei jedoch vermeidbar, wenn die von der Regierung vorgegebenen Energiesparziele erreicht würden.
Derzeit seien die französischen Gasspeicher zu 94 Prozent gefüllt, zehn Punkte mehr als der europäische Durchschnitt. "In einem durchschnittlichen Winter kann das französische Gassystem die Nachfrage bedienen und dabei auch zur europäischen Solidarität beitragen", betonte GRTgaz.
Deutschland und Frankreich haben sich für den kommenden Winter gegenseitige Energielieferungen zugesagt. Frankreich will Gas liefern und im Gegenzug mehr Strom importieren, sollte es die Lage im Winter erfordern. Darauf hatten sich Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der vergangenen Woche geeinigt. Macron hatte Unternehmen und Haushalte dazu aufgerufen, zehn Prozent Strom einzusparen.
P.Walsh--MP