RWE baut mit norwegischem Unternehmen LNG-Anschlussleitung in Lubmin
Der RWE-Konzern baut gemeinsam mit dem norwegischen Unternehmen Stena eine Anschlussleitung für ein Anlandeterminal für Flüssiggas (LNG) in Lubmin. Die neue Pipeline werde 30 bis 40 Kilometer parallel zu der nicht in Betrieb genommenen deutsch-russischen Gasleitung Nord Stream 2 verlaufen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. "Ab der zweiten Jahreshälfte nächsten Jahres" sollen Schiffe dann auf hoher See Gas in die bestehende Gasinfrastruktur einspeisen können.
Lubmin im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern ist einer der Standorte, an denen künftig vom Bund gecharterte Spezialschiffe LNG wieder gasförmig machen und das Gas ins deutsche Netz bringen sollen. Im Industriehafen der Ostseestadt kommen bereits Gaspipelines aus Russland an. Es stehe also schon "eine große Infrastruktur" zur Verfügung, auf die aufgebaut werden könne, sagte Habeck.
Neben dem vom Bund gecharterten LNG-Terminal soll in Lubmin auch eine privatwirtschaftlich betriebene Anlage an den Start gehen. Der französische Energieriese TotalEnergies will diese chartern, gebaut wird sie vom Lubminer Unternehmen Deutsche ReGas. Anders als bei der Anlage des Bundes soll die Einspeisung im Hafen von Lubmin erfolgen. Laut ReGas beginnen am Dienstag die Bauarbeiten, ab dem ersten Dezember dieses Jahres soll bereits Gas eingespeist werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium verspricht sich von dem LNG-Terminal auf hoher See "eine deutlich größere Möglichkeit, Gas nach Deutschland (...) zu holen", wie Habeck sagte. Er unterstrich zudem, dass derartige neue Infrastruktur "immer wasserstofffähig" gebaut werde. In Zukunft könne so auch aus erneuerbaren Energiequellen produzierter Wasserstoff an Land gebracht werden.
A.Weber--MP