Tschechischer Milliardär Kretinsky unterstützt Libération mit 14 Millionen Euro
Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky will die verschuldete französische Zeitung "Libération" mit einem Kredit in Höhe von 14 Millionen Euro unterstützen. Dabei solle die Unabhängigkeit des Blattes gewahrt bleiben, teilte die Gesellschaft Presse indépendante am Dienstag mit, in deren Besitz sich "Libération" befindet. Kretinsky wolle außerdem eine Million Euro für einen Fonds für unabhängige Presse spenden, kündigte Chefredakteur Denis Olivennes an.
Kretinsky zeigte sich "erfreut, zur Stabilisierung einer unabhängigen Zeitung beizutragen, die für die demokratische Debatte unerlässlich sei". Olivennes hatte im Juli erklärt, dass die Zeitung 15 Millionen Euro brauche, um überleben zu können. Er hatte den Posten des Chefredakteurs vor zwei Jahren übernommen und seitdem die Belegschaft aufgestockt und das Onlinegeschäft ausgebaut.
Die Zeitung, die aus der 68er Revolution hervorgegangen ist, hat 2021-2022 im Schnitt 93.000 Exemplare pro Tag verkauft, das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 31,5 Millionen Euro, der Verlust bei knapp acht Millionen Euro.
Kretinsky hatte kürzlich erst ein Schloss in der Nähe von Paris erworben, um es in ein Luxushotel umzuwandeln. Der 47-Jährige, der im Energiesektor aktiv ist und auch Anteile an der Zeitung "Le Monde" hält, soll dafür 43 Millionen Euro bezahlt haben. Die Zeitschrift "Forbes" schätzt Kretinskys Vermögen auf etwa fünf Milliarden Euro.
A.Fischer--MP