Angeschlagener Uniper-Konzern steht vor Verstaatlichung
Das finanziell angeschlagene Energieunternehmen Uniper dürfte verstaatlicht werden: Uniper befinde sich in "abschließenden Gesprächen" mit dem Bund und dem finnischen Mutterkonzern Fortum über eine "Änderung" des im Juli vereinbarten Stabilisierungspakets, teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit. Diese sehe unter anderem vor, dass der Bund die derzeit von Fortum gehaltenen Uniper-Aktien erwirbt.
Im Ergebnis sei geplant, dass der Bund eine "signifikante Mehrheitsbeteiligung" an Uniper erhalte, hieß es in der Pflichtmitteilung an die Märkte. Die finale Vereinbarung sei aber "noch nicht abgeschlossen".
Auch Fortum bestätigte den Stand der Gespräche. Teil der Verhandlungen sei auch, dass Fortum die Gelder zurückbekommt, mit denen die Muttergesellschaft das Düsseldorfer Unternehmen unterstützt hat. Der Handel mit den Fortum-Aktien an der Börse in Helsinki wurde demnach ausgesetzt. Sobald eine Einigung stehe, werde Fortum wieder kommunizieren, hieß es.
Der Gasimporteur Uniper war wegen der ausbleibenden russischen Lieferungen in finanzielle Not geraten, weil er teuer Alternativen einkaufen musste, um die Verträge zu bedienen. Uniper erhielt deshalb milliardenschwere Staatshilfen, die aber offenbar nicht ausreichte. Seit Kurzem stand auch eine mögliche Mehrheitsbeteiligung des Staates im Raum.
S.Schuster--MP