Moskau fordert Teilnahme an internationaler Untersuchung von Pipeline-Lecks
Russland fordert seine Teilnahme an einer internationalen Untersuchung der Lecks an den Nord-Stream-Pipelines. "Es muss dazu wirklich eine Untersuchung geben, natürlich mit der Beteiligung von Russland", wurde Vize-Außenminister Sergej Werschinin am Mittwoch von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Er appellierte an Deutschland, sich an dieser gemeinsamen Untersuchung zu beteiligen.
Der Westen wie auch Russland haben erklärt, dass sie von Sabotage als Ursache der vier Lecks an den beiden von Russland nach Deutschland führenden Ostsee-Pipelines sehen. Am Freitag hatte sich der UN-Sicherheitsrat mit den Lecks an den Erdgasleitungen Nord Stream 1 und 2 befasst.
Im Sicherheitsrat habe die "allgemeine Auffassung" geherrscht, dass es sich um Sabotage handle, erklärte Werschinin. Doch sei in der Sitzung "keine Entscheidung" über eine internationale Untersuchung getroffen worden, bedauerte er.
Russland steht selber im Verdacht, hinter den Lecks zu stecken. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte jedoch am Freitag den Westen für die "Sabotage" an den Pipelines für russisches Erdgas verantwortlich gemacht.
Wie aus einem dänisch-schwedischen Bericht hervorgeht, waren die Lecks durch starke Explosionen entstanden. Die Detonationen hatten demnach die Stärke von 2,3 und 2,1 auf der Richterskala. Die Explosionen verursachten den Austritt großer Mengen Gas. Die Leitungen sind zwar nicht in Betrieb, waren aber aus technischen Gründen mit Gas gefüllt.
Die vier Lecks befinden sich nahe der dänischen Insel Bornholm und liegen in den Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Am Montag sperrte die schwedische Küstenwache das betroffene Gebiet ab, um die von der schwedischen Staatsanwaltschaft eingeleitete Untersuchung der Lecks zu erleichtern.
M.P.Huber--MP