Rentner protestieren in Athen gegen hohe Lebenshaltungskosten
Hunderte Rentnerinnen und Rentner aus dem ganzen Land sind am Mittwoch durch die Straßen Athens marschiert, um gegen die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zu protestieren und mehr Unterstützung vom Staat einzufordern. Die nach Schätzungen der Polizei 1300 Menschen zogen vor das Parlament in der griechischen Hauptstadt. In Griechenland stieg die Inflation schon im April auf über zehn Prozent und erreichte im Juni 12,1 Prozent.
"Meine Rente ist schon in den ersten fünf Tagen des Monats weg", sagte Georgia Farmakidi, Vorsitzende eines Rentnervereins von der Insel Rhodos. Sie werde die Heizung in diesem Jahr nicht einmal aufdrehen. Der ehemalige Fabrikarbeiter Alexandros Solomos sagte, er sei schon vor den aktuellen Preisanstiegen nicht mit seiner Rente von 640 Euro im Monat ausgekommen. "Wie soll ich das jetzt schaffen?" Er sehe sich "am Rande von Armut und Hunger", sagte der 75-Jährige. Seine Frau bekomme überhaupt keine Rente.
Die griechische Regierung hat in diesem Jahr nach Angaben des Finanzministeriums bereits neun Milliarden Euro ausgegeben, um die Folge der Corona-Pandemie und der hohen Energiepreise abzufedern. In Griechenland waren Löhne und Renten während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und 2009 und wegen der strikten Auflagen von EU und Währungsfonds stark gesenkt worden.
C.Maier--MP