November-Zielmarke von 95 Prozent für Gasspeicherstände vorzeitig erreicht
Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel der Befüllung der deutschen Gasspeicher ist vorzeitig erreicht. Wie aus Daten des Portals Gas Infrastructure Europe (GIE) hervorgeht, betrug der Füllstand zuletzt im Schnitt 95,14 Prozent, damit ist die für Anfang November vorgeschriebene Zielmarke bereits erreicht. Allerdings gibt es noch immer große Unterschiede zwischen den einzelnen Anlagen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach trotzdem von einem "wichtigen Meilenstein".
Die vom Bundeswirtschaftsministerium erlassenen Vorschriften zur Gasspeicherung für die Sicherstellung der Energieversorgung im Winter sehen eigentlich vor, dass alle Anlagen die Zielfüllstände erreichen. Diese lagen für Anfang Oktober bei 80 Prozent, für Anfang November sind 95 Prozent vorgesehen und für Anfang Februar nach dem Winter immer noch 40 Prozent.
Die wichtigste deutsche Speicheranlage in Rehden war zuletzt erst zu 83,74 Prozent ausgelastet. Das wiederum liegt daran, dass der Speicher Gazprom Germania gehört und im Herbst kaum befüllt wurde. Erst nachdem die Regierung Gazprom Germania unter Treuhandverwaltung gestellt hat, wurde er befüllt.
Der für Bayern wichtige Gasspeicher im österreichischen Haidach, der nicht in den deutschen Durchschnittswert einfließt, war laut GIE zuletzt zu 84,42 Prozent befüllt. Andere Anlagen erreichten wiederum bereits eine Auslastung zu 100 Prozent.
Es sei gelungen, mit dem Gasspeichergesetz einen in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend unregulierten Markt "so zu regulieren, dass wir trotz des Stopps der Lieferungen durch Nord Stream 1 die Speicher schneller als gedacht gefüllt haben", erklärte Habeck. Nun gehe es darum, die Vorsorge für den Winter "weiter zu stärken".
Deutschland verfügt über die größten Gasspeicherkapazitäten in der EU. Mehrere Dutzend Anlagen haben ein Gesamtspeichervolumen von über 24 Milliarden Kubikmetern. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums können sie das Land bei vollständiger Auslastung "zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate mit Gas versorgen".
F.Hartmann--MP