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Lafarge zahlt in USA 778 Millionen Dollar Strafe wegen Syrien-Geschäfts
Lafarge zahlt in USA 778 Millionen Dollar Strafe wegen Syrien-Geschäfts / Foto: FRANCK FIFE - AFP/Archiv

Lafarge zahlt in USA 778 Millionen Dollar Strafe wegen Syrien-Geschäfts

Der Zementriese Lafarge zahlt in den USA eine Strafe von 778 Millionen Dollar wegen Geldflüssen an Dschihadisten im Bürgerkrieg in Syrien. Das 2015 mit der Schweizer Baustoffgruppe Holcim fusionierte französische Unternehmen kündigte am Dienstag an, sich in einem Punkt der Verschwörung zur materiellen Unterstützung ausländischer Terrororganisationen schuldig zu bekennen. Zur Einstellung des Verfahrens zahlt Lafarge nach eigenen Angaben eine Strafe von 777,78 Millionen Dollar (rund 795 Millionen Euro).

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Die Vorwürfe gegen Lafarge waren schon vor Jahren laut geworden: Das Unternehmen soll in den Jahren 2013 und 2014 Millionen an die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und andere Extremistengruppen gezahlt haben, um inmitten des syrischen Bürgerkriegs den Weiterbetrieb eines Zementwerks nordöstlich von Aleppo zu sichern.

Lafarge erklärte nun, das Unternehmen und seine frühere Syrien-Tochter LCS hätten Verantwortung "für die Handlungen von einzelnen Managern übernommen, deren Verhalten einen eklatanten Verstoß gegen den Verhaltenskodex von Lafarge darstellten". "Wir bedauern zutiefst, dass sich dieses Verhalten zugetragen hat, und haben mit dem US-Justizministerium zusammengearbeitet, um die Angelegenheit zu klären."

Auch in Frankreich laufen Ermittlungen gegen Lafarge. Dabei geht es um den Vorwurf der Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Lafarge erklärte dazu am Dienstag, das Unternehmen kooperiere umfänglich mit den französischen Behörden, werde sich aber gegen als "ungerechtfertigt" angesehene juristische Schritte zur Wehr setzen.

Lafarge hatte sich im Jahr 2015 mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim zusammengeschlossen. Der neue Konzern hieß zunächst LafargeHolcim, bevor das Lafarge aus dem Namen gestrichen wurde. Lafarge besteht aber als eigene Marke weiter.

J.Becker--MP