Hacker drohen mit Enthüllung medizinischer Daten hunderter Promis in Australien
Nach einem großangelegten Hackerangriff in Australien drohen der oder die Täter mit der Veröffentlichung medizinischer Daten von etwa tausend Prominenten. Bei der Attacke seien Daten im Umfang von 200 Gigabyte gestohlen worden, teilte Medibank, eine der größten privaten Krankenversicherungen des Landes, am Donnerstag mit. Nun drohten der oder die Täter mit der Veröffentlichung der Daten von tausend bekannten Persönlichkeiten, wenn Medibank nicht die geforderte Summe zahle.
"Der Kriminelle hat eine Probe aus 100 Akten geliefert", legte Medibank in einer Mitteilung an die australische Börse dar. Zu den gestohlenen Daten gehören demnach Angaben zu den Orten, an denen die Patientinnen und Patienten medizinisch versorgt wurden, sowie Codes, die für Diagnosen und Therapien stehen. Wegen des Hackerangriffs sei der Börsenhandel mit Medibank-Aktien ausgesetzt worden.
Vergangenen Monat war bereits ein Hackerangriff auf den australischen Telekommunikationskonzern Optus bekannt geworden. Dabei wurden persönliche Daten von rund neun Millionen Australiern, also fast einem Drittel der Bevölkerung, gestohlen. Der Hackerangriff auf Australiens zweitgrößten Mobilfunkanbieter war eine der größten Cyberattacken in der Geschichte des Landes.
Innenministerin Clare O'Neill sagte am Donnerstag dem Radiosender ABC, Australiens Cybersicherheit dürfe nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden. Die Hackerangriffe auf Optus und Medibank seien vielmehr "ein deutlicher Weckruf für das Land". "Das ist die neue Welt, in der wir leben. Wir werden unablässig Cyberattacken ausgesetzt sein, im Grunde von jetzt an", fügte O'Neill hinzu.
A.Weber--MP