Münchener Post - Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte weiterhin auf Rekordhoch

München - 8°C

IN DEN NEWS

Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte weiterhin auf Rekordhoch
Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte weiterhin auf Rekordhoch / Foto: Ina FASSBENDER - AFP

Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte weiterhin auf Rekordhoch

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bewegen sich weiterhin auf Rekordhöhe: Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen sie im September im Schnitt um 45,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit war die Veränderung genauso hoch wie im August - damals hatte sie einen Rekordanstieg erreicht. Verglichen mit August stiegen die Preise, die die Hersteller für ihre Produkte verlangen, um 2,3 Prozent.

Textgröße:

Angetrieben wurden die hohen Preise erneut von den Energiepreisen - diese lagen laut Statistikamt im September im Schnitt 132,2 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Ohne die Berücksichtigung von Energie wären die Erzeugerpreise im September im Jahresvergleich nur um 14 Prozent gestiegen.

So zahlten etwa Industrieabnehmer für Erdgas 264,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Kraftwerke war Erdgas 233,1 Prozent und für Wiederverkäufer 199,9 Prozent teurer. Für die Abnehmer kleinerer Mengen erhöhten sich die Erdgaspreise etwas weniger stark, sie verdoppelten sich aber dennoch: Handel und Gewerbe zahlten 111 Prozent mehr, Haushalte 95,1 Prozent mehr.

Strom kostete für Weiterverteiler 259,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Sondervertragskunden mussten 148,9 Prozent mehr dafür zahlen, wie die Statistiker ausführten. Für gewerbliche Anlagen, für die häufig tarifgebundene Verträge gelten, waren die Preise 17,4 Prozent höher.

Auch die hohen Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern trieben die Preise in die Höhe, etwa bei Metallen (18,1 Prozent) und chemischen Grundstoffen, Düngemittel und Stickstoffverbindungen (33,5 Prozent). Teurer wurden auch Verbrauchsgüter, etwa Nahrungsmittel (24,2 Prozent) sowie Gebrauchsgüter, vor allem Möbel (13,6 Prozent).

Die Erzeugerpreise gelten als ein Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, die infolge des Ukraine-Kriegs und der massiv gestiegenen Energiekosten bereits deutlich gestiegen sind. Der Index misst laut Statistischem Bundesamt die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte.

Y.Hube--MP