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Rund 210.000 junge Menschen lebten 2021 in Heimen oder Pflegefamilien
Rund 210.000 junge Menschen lebten 2021 in Heimen oder Pflegefamilien / Foto: LOIC VENANCE - AFP/Archiv

Rund 210.000 junge Menschen lebten 2021 in Heimen oder Pflegefamilien

Rund 210.000 junge Menschen lebten im vergangenen Jahr in Heimen oder Pflegefamilien. Das waren 6700 oder drei Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Damit sank die Zahl bereits das vierte Jahr in Folge.

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Hauptgründe für die zumindest zeitweise Unterbringung außerhalb der Familie waren eine fehlende Versorgung und eine Kindeswohlgefährdung. In gut einem Viertel aller Fälle (26 Prozent) ordneten die Träger der Kinder- und Jugendhilfe die Unterbringung in einer Pflegefamilie oder einem Heim neu an. Häufigster Grund dafür war mit 18 Prozent eine sogenannte Unversorgtheit des jungen Menschen, verursacht etwa durch den Ausfall der Bezugsperson infolge einer Erkrankung oder durch eine unbegleitete Einreise aus dem Ausland.

An zweiter Stelle stand die Gefährdung des Kindeswohls durch Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung oder sexuelle Gewalt (17 Prozent). Dritthäufigster Grund war die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern (14 Prozent), etwa durch pädagogische Überforderung, Erziehungsunsicherheit oder unangemessene Verwöhnung.

Insgesamt lebten im Jahr 2021 rund 122.700 junge Menschen in einem Heim und rund 87.300 zumindest vorübergehend in einer Pflegefamilie. Das war seit 2017 ein Rückgang um 29.600 Fälle beziehungsweise zwölf Prozent, nachdem die Zahl ab 2014 stark gestiegen war und 2017 mit 240.000 Fällen ihren Höchststand erreichte. Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ehemals unbegleitet eingereiste Minderjährige die Heime oder Pflegefamilien, in denen sie zeitweise untergebracht waren, nun wieder verlassen.

In vier von fünf Fällen waren die jungen Menschen minderjährig. In etwa jedem zweiten Fall waren sie unter 14 Jahren. Ein Fünftel zählte zu den sogenannten Careleavern - das sind junge Erwachsene am Übergang in ein selbstständiges Leben. Generell wurden etwas mehr Jungen als Mädchen außerhalb der eigenen Familie erzogen (54 Prozent). Eine Heimerziehung endete im Schnitt nach 21 Monaten, die Unterbringung in einer Pflegefamilie dagegen nach durchschnittlich über vier Jahren (49 Monate).

D.Richter--MP