Inflation im Euroraum im Oktober auf neuen Rekordwert von 10,7 Prozent gestiegen
Mit 10,7 Prozent hat die Inflation in der Eurozone im Oktober einen neuen Höchstwert erreicht. Allein die Energiepreise legten zuletzt um 41,9 Prozent zu, wie das EU-Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Besonders stark betroffen war weiterhin das Baltikum mit jeweils rund 22 Prozent. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone sowie der gesamten EU betrug im dritten Quartal 0,2 Prozent.
Lebensmittel, Tabak und Alkohol verteuerten sich zuletzt um 13,1 Prozent, bei unverarbeiteten Lebensmitteln lag die Teuerung bei 15,4 Prozent. Würde der Wert ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak gemessen, läge die Inflation im Oktober bei nur 5,0 Prozent, wie die Behörde weiter ausführte. Im September hatte die Teuerungsrate in der Eurozone bei 9,9 Prozent gelegen.
Neben Estland, Litauen und Lettland litten auch die Niederlande besonders unter der Teuerung (16,8), ebenso wie die Slowakei (14,5 Prozent), Belgien (13,1 Prozent) und Italien (12,8 Prozent). Am niedrigsten war die Inflation in Frankreich (7,1 Prozent) und Spanien (7,3 Prozent).
Für Deutschland ging die EU-Statistikbehörde von einer Inflationsrate 11,6 Prozent aus. Das Statistische Bundesamts in Wiesbaden hatte in seiner ersten Schätzung am Freitag eine Inflationsrate von 10,4 Prozent ausgewiesen. Eurostat verwendet allerdings eine abgewandelte Berechnungsmethode, um die Werte der verschiedenen Länder vergleichbar zu machen.
Das Wachstum im Euroraum sowie der gesamten EU verlangsamte sich im dritten Quartal auf 0,2 Prozent zum Vorquartal - im zweiten Quartal hatte der Wert noch 0,8 Prozent für den Euroraum und 0,7 Prozent für die EU betragen. Am stärksten wuchs die Wirtschaft zuletzt in Schweden mit 0,7 Prozent und in Italien mit 0,5 Prozent, Rückgänge gab es in Lettland, Belgien und Österreich.
Für Deutschland wies Eurostat ein Plus von 0,3 Prozent aus - das deckt sich mit den am Freitag vom Statistikamt in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen. Analysten hatten mit einem Minus gerechnet.
A.Schneider--MP