iPhone-Hersteller in China verspricht verbleibenden Angestellten Bonus wegen Lockdowns
Der iPhone-Hersteller Foxconn in China versucht, seine Angestellten mit Bonuszahlungen zum Bleiben zu bewegen. Das Unternehmen kündigte am Dienstag im Netzwerk WeChat an, pro Anwesenheitstag 400 Yuan (55 Euro) auszuzahlen. Zuvor waren zahlreiche Arbeiter des weltgrößten iPhone-Werks regelrecht geflohen, weil das Werksgelände wegen eines Corona-Ausbruchs seit Mitte Oktober weitgehend abgeriegelt ist.
In der Foxconn-Fabrik im zentralchinesischen Zhengzhou arbeiten über 200.000 Menschen. Das taiwanische Unternehmen kündigte einen "langen Kampf" gegen das Coronavirus an, machte aber keine Angaben zur Zahl der infizierten und unter Quarantäne gestellten Mitarbeitern. Im Internet kursierten Gerüchte von mehreren zehntausend Ansteckungen.
Foxconn versicherte, "mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um Personal und Fahrzeuge zu organisieren". Auch könnten Mitarbeiter das Unternehmen zu verlassen, wenn sie dies wünschten. Am Wochenende waren allerdings zahlreiche Videos online veröffentlicht worden, auf denen dutzende Beschäftigte teils mit Koffern das Werksgelände verließen, indem sie über Zäune kletterten. Die örtlichen Behörden forderten die geflohenen Beschäftigten auf, sich zu registrieren und eine mehrtägige Quarantäne einzuhalten.
Das Unternehmen versprach den verbleibenden Angestellten über den täglichen Bonus hinaus eine Zusatzzahlung, wenn sie im November mindestens 15 Tage am Stück in der Fabrik anwesend sind. Sollten sie den ganzen Monat bleiben, kann der Bonus auf bis zu 15.000 Yuan.
In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Ausbrüche des Coronavirus belasten die Wirtschaft. Präsident Xi Jinping hatte dennoch vor kurzem angekündigt, an der bisherigen Corona-Politik festhalten zu wollen. Zuletzt wurden nach offiziellen Zahlen den zweiten Tag in Folge landesweit mehr als 2000 neue Fälle gemeldet.
G.Vogl--MP