Importpreise fallen im September erstmals seit Beginn der Corona-Krise
Erstmals seit Beginn der Corona-Krise sind die Importpreise gefallen. Sie gingen von August bis September um 0,9 Prozent zurück, das erste Mal seit April 2020, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Die Energieeinfuhren verbilligten sich zum Vormonat um 4,0 Prozent - darunter Erdgas um 3,0 Prozent und Steinkohle sogar um 11,7 Prozent. Erdöl verbilligte sich um 3,0 Prozent.
Im Vergleich zum September vor einem Jahr stiegen die Importpreise aber weiter kräftig um fast ein Drittel (29,8 Prozent). Auch dafür waren vor allem die Energiepreise verantwortlich - die Energieeinfuhrpreise waren um 135,1 Prozent höher. Erdgas kostete dreieinhalb Mal so viel (252 Prozent) wie im September 2021.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2022 um 13,0 Prozent höher als im September 2021 und 0,2 Prozent höher als im August 2022, wie die Statistiker hervorhoben. Großen Einfluss auf die Veränderungsraten hatten demnach auch importierte Vorleistungsgüter wie Dünger, Papier und Pappe oder Aluminium, Eisen und Stahl. Sie alle verteuerten sich binnen Jahresfrist erheblich - im Vergleich zum August aber gingen manche Preise auch leicht zurück, etwa für Roheisen und Stahl oder Kunststoffe.
Bei den Nahrungsmitteln verbilligten sich im September im Vergleich zum August importiertes Getreide und Kaffeebohnen leicht. Deutlich teurer als im August waren dagegen lebende Schweine (plus 11,0 Prozent).
Die Einfuhrpreise haben Einfluss auf die Verbraucherpreise. Die Inflation in Deutschland war im Oktober auf ein neues Rekordhoch von 10,4 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Besonders stark mit 43 Prozent legten die Energiepreise zu.
S.Kraus--MP