Arbeitslosigkeit in den USA vor Wahlen leicht angestiegen
Kurz vor den Kongress-Zwischenwahlen in den USA ist die Arbeitslosigkeit in dem Land wieder leicht angestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Oktober um 0,2 Punkte auf 3,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mitteilte. Zugleich schuf die US-Wirtschaft im vergangenen Monat 261.000 neue Jobs und damit deutlich mehr, als von Analysten erwartet. Arbeitsplätze wurden unter anderem im Gesundheitssektor, bei technischen Dienstleistungen und in der Produktion geschaffen.
Im September hatte die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent gelegen. Das war das gleiche Niveau wie vor Beginn der Corona-Pandemie, als die Quote den niedrigsten Stand seit rund 50 Jahren erreicht hatte.
Im Zuge der rasanten Ausbreitung des Coronavirus hatten im Frühjahr 2020 Millionen Menschen in den USA ihren Job verloren. Im April 2020 schnellte die Arbeitslosenquote auf 14,7 Prozent - den höchsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Später konnte sich die US-Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie erholen, die Arbeitslosenzahlen gingen nach und nach zurück.
Während der Arbeitsmarkt wieder sehr robust ist, leiden die USA wie viele andere Länder unter einer anhaltend hohen Inflation. Nach einem 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent im Juni sank die Inflationsrate zwar zuletzt auf 8,2 Prozent. Das liegt aber noch deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent.
Außerdem herrschen in den USA Befürchtungen vor einer Rezession. Die größte Volkswirtschaft der Welt schrumpfte in den ersten beiden Quartalen des Jahres, bevor es im dritten Quartal dann wieder ein Plus gab.
Die wirtschaftlichen Probleme schaden den Demokraten von Präsident Joe Biden vor den als Midterms bekannten Kongress-Zwischenwahlen am Dienstag. Bei den Halbzeitwahlen könnten die Demokraten ihre Mehrheiten in beiden Kongresskammern an die oppositionellen Republikaner verlieren.
L.Gschwend--MP