Musk hält an umstrittenen Plänen für Bezahlsystem bei Twitter-Accounts fest
Der neue Besitzer von Twitter, Elon Musk, hält trotz Kritik an seinen umstrittenen Plänen für zahlungspflichtige Abonnements bei dem Kurznachrichtendienst fest. Das Vorhaben werde "den Journalismus demokratisieren und die Stimme des Volkes stärken", erklärte Musk am Sonntag. Twitter-Nutzer sollen künftig acht Dollar im Monat zahlen, damit ihre Profile mit dem blauen Haken gekennzeichnet werden, der bislang verifizierte Accounts markierte.
Bislang können nur bestimmte Konten wie die von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den blauen Haken erhalten. Musk kritisierte dies als unfaires Zweiklassensystem "von Feudalherren und Bauern". Nach der Übernahme von Twitter hatte er bereits angekündigt, das Verifizierungssystem umzugestalten - das soll in den kommenden Tagen umgesetzt werden.
Die neue Bezahloption ist in der iPhone-App von Twitter bereits vermerkt. "Blaues Häkchen: Alle Macht dem Volk. Ihr Konto erhält ein blaues Häkchen, genau wie die Prominenten, Unternehmen und Politiker, denen Sie bereits folgen", heißt es im entsprechenden App-Update. Einem Bericht der "New York Times" zufolge wurde der offizielle Start auf Mittwoch verschoben - also nach den Zwischenwahlen zum US-Kongress.
"Twitter muss die bei weitem genaueste Quelle für Informationen über die Welt werden. Das ist unsere Mission", twitterte Musk. Beobachter befürchten hingegen das genaue Gegenteil: eine Zunahme von Fake-Accounts, die Falschinformationen und Hassbotschaften verbreiten, möglicherweise mit blauem Haken.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) übernommen und die Chef-Etage gefeuert. Eine Woche später entließ er rund die Hälfte der 7500 Angestellten. Mehrere große Konzerne setzten daraufhin ihre Werbung in dem Netzwerk aus.
F.Hartmann--MP