Bund sichert Uniper mit bis zu 25 Milliarden Euro zusätzlich ab
Der Bund sichert den vor der Verstaatlichung stehenden Energiekonzern Uniper in den kommenden Jahren mit bis zu 25 Milliarden Euro zusätzlich ab. Die schon zugesagten acht Milliarden Euro für die Rettung des Konzerns reichten nicht aus. Daher werde durch Ausgabe neuer Aktien, die nur der Bund erwerben darf, "Kapital in Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro geschaffen", teilte Uniper am Mittwoch mit.
Das Geld solle genutzt werden, um weitere Verluste in den Jahren 2022, 2023 und 2024 teilweise auszugleichen. Uniper ist wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland in Not geraten. Das Unternehmen bezog einen Großteil seines Gases aus Russland und muss seine Kunden nun mit sehr viel teurerem Ersatz beliefern. In den ersten neun Monaten dieses Jahres machte das Unternehmen 40 Milliarden Euro Verlust - es läuft auf den größten jemals von einem deutschen Unternehmen verzeichneten Jahresverlust hinaus.
Uniper-Chef Dieter Maubach erklärte am Mittwoch: "Es geht um nicht weniger als einen erheblichen Teil von Deutschlands Gasrechnung, der nun aus Steuermitteln bezahlt wird – und nicht, wie ursprünglich geplant, über eine Gasumlage." Ohne diese Entlastung wäre demnach eine noch höhere Kostenwelle unweigerlich auf die Uniper-Kunden, darunter zahlreiche Stadtwerke, zugekommen. "Durch die staatliche Stützung kann Uniper seine Kunden weiterhin zu den vor dem Krieg vertraglich vereinbarten Konditionen mit Gas beliefern."
Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Dezember über die "Kapitalmaßnahmen" abstimmen. Das dürfte Formsache sein; der Mehrheitseigner, Fortum aus Finnland, hat bereits seine Zustimmung signalisiert. Der Bund übernimmt laut Bundeswirtschaftsministerium 99 Prozent an Uniper; die EU-Kommission muss noch zustimmen.
L.Gschwend--MP