Studie: Klimawandel und invasive Arten bedrohen Seegraswiesen im Mittelmeer
Die Klimaerwärmung und die Ausbreitung eingeschleppter Arten bedrohen nach Erkenntnissen von Forscherinnen und Forschern die Seegraswiesen im Mittelmeer. Dies könne sich erheblich auf die biologische Vielfalt auswirken, erklärte das Leibniz-Institut für Marine Tropenforschung (ZMT) am Dienstag in Bremen. Es leitete die Analyse der Seegraswiesen durch ein internationales Expertenteam.
Insbesondere die steigende Wassertemperaturen und der steigende Salzgehalt des wärmer werdenden Mittelmeers könnten in Verbindung mit der Einwanderung neuer Arten die heimischen Seegraswiesen stark verändern. Davon profitieren würde nach Erkenntnissen der Forscher eine eigentlich im Roten Meer und Indischen Ozean beheimatete kleinere invasive Seegrasart, die durch den Suezkanal ins Mittelmeer gelangte. Sie ist an wärmeres Wasser angepasst.
Die im Mittelmeer traditionell dominierende größere heimische Seegrasart sei dagegen stressanfällig und breite sich nur langsam aus, erklärte das ZMT weiter. Sollte sich die Struktur der teils ausgedehnten Seegraswiesen an den Küsten verändern, hätte dies voraussichtlich Auswirkungen auf Fische und andere Tiere. Sie nutzten die Wiesen als Nahrungsgründe und Brutplätze. Letztlich wären dann auch Menschen betroffen, etwa Fischer und Gastronomen.
G.Loibl--MP