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Forschungsstation für bedrohtes Nördliches Breitmaulnashorn entsteht in Berlin
Forschungsstation für bedrohtes Nördliches Breitmaulnashorn entsteht in Berlin / Foto: TONY KARUMBA - AFP/Archiv

Forschungsstation für bedrohtes Nördliches Breitmaulnashorn entsteht in Berlin

Im Berliner Tierpark wird eine Forschungsstation zum Erhalt des vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashorns errichtet. Dort sollen Südliche Breitmaulnashörner in Leihmutterschaft Embryos der nördlichen Art austragen, wie der Zoo Berlin am Mittwoch mitteilte. Weltweit existieren nur noch zwei Exemplare des Nördlichen Breitmaulnashorns.

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Diese beiden noch lebenden Weibchen Najin und Fatu wurden 2009 aus einem tschechischen Zoo in ein Naturschutzreservat nach Kenia gebracht. Entgegen der Hoffnung pflanzten sie sich jedoch nicht fort. Das letzte Männchen der Art starb 2018. Nun will das internationale Projekt Biorescue unter Leitung des Berliner Leibniz-Instituts die Nördlichen Breitmaulnashörner mit Hilfe künstlicher Befruchtung erhalten.

Seit 2019 erzeugten die Forscher 30 Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns und konservieren sie in Biobanken bei minus 196 Grad Celsius. In der künftigen Forschungsstation im Berliner Tierpark wollen die Wissenschaftler versuchen, Embryos des Nördlichen Breitmaulnashorns in Leihmütter der eng verwandten südlichen Art zu übertragen. Dies könnte laut Zoo auch der erste Schritt für weitere Rettungsaktionen bedrohter Arten sein.

Der Bestand der Nördlichen Breitmaulnashörner wurde seit den 70er Jahren durch Wilderei immer weiter dezimiert. Schätzungen zufolge lebte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch mehr als eine Million in freier Wildbahn. Das Reproduktionsprogramm ist die letzte Überlebenschance für die Tiere. Weder Najin noch ihre Tochter Fatu sind aus medizinischer Sicht in der Lage, ein Kalb auszutragen.

Die Bauarbeiten für die Berliner Forschungsstation sollen laut Zoo im Herbst beginnen und im Frühjahr 2026 angeschlossen sein. Die drei Hektar große Anlage kann bis zu sechs ausgewachsene Südliche Breitmaulnashörner beheimaten und soll es den Forschern ermöglichen, jederzeit "geschützten Umgang" mit den Tieren zu haben - etwa um Ultraschalluntersuchungen ohne Narkose vorzunehmen.

P.Mueller--MP