Zahl der Tierversuche sinkt das vierte Jahr in Folge
Die Zahl der Tierversuche in Deutschland ist das vierte Jahr in Folge gesunken. Im vergangenen Jahr wurden Versuche an 1,46 Millionen Tieren durchgeführt, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Donnerstag mit. Der Rückgang um 270.000 Tiere - ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr - fiel damit stärker aus als im Jahr 2022.
Auch die Zahl der für wissenschaftliche Zwecke getöteten Tiere sank um rund 40.000 auf knapp unter 672.000. Forscher töteten die Tiere beispielsweise, um deren Organe oder Gewebe für Zellkulturen zu verwenden. Insgesamt setzten Wissenschaftler im vergangenen Jahr rund 2,13 Millionen Versuchstiere ein, im Vergleich zum Jahr 2022 ein Rückgang um rund 12,7 Prozent.
Rund 80 Prozent der 2023 eingesetzten Versuchstiere waren Mäuse und Ratten, wie aus der BfR-Statistik hervorgeht. Deren Zahl sank demnach deutlich auf knapp 1,17 Millionen.
Auch die Anzahl der als Versuchstiere eingesetzten Fische ging weiter auf rund 162.000 zurück, die damit rund 11,1 Prozent der eingesetzten Tiere ausmachten. Die Zahl der Versuche mit Kaninchen stieg leicht (Anteil: 4,6 Prozent). Vögel wurden dagegen seltener eingesetzt und machen mit 1,4 Prozent nur einen kleinen Teil der Tiere aus.
Nach einem Anstieg der Versuche mit Hunden im Jahr 2022 ging deren Zahl im Jahr 2023 um mehr als 300 Tiere auf 2550 zurück. Die Anzahl der Versuche mit Katzen blieb mit 544 Tieren nahezu stabil. Hunde und Katzen werden demnach insbesondere zur Erforschung von Tierkrankheiten sowie für vorgeschriebene Prüfungen von Tier- und Humanarzneimitteln eingesetzt. Hunde dienen außerdem zu Schulungszwecken in laut BfR ausnahmslos gering belastenden Versuchen.
Die Zahl der Versuche mit Affen und Halbaffen ist laut BfR im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel gesunken und erreichte mit insgesamt 1676 Verwendungen einen Tiefststand. Auch Affen werden vor allem für Tests von Humanarzneimitteln eingesetzt.
Die Belastung für die betroffenen Versuchstiere stuft das BfR-Zentrum überwiegend (64 Prozent) als gering ein. Mittlere oder schwere Belastungen gibt es noch in 27,5 beziehungsweise 3,5 Prozent der Versuche.
C.Maier--MP