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Trauer um die Queen
Trauer um die Queen / Foto: Jane Barlow - POOL/AFP/Archiv

Trauer um die Queen

Großbritannien trauert um seine Queen. Königin Elizabeth II. starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren umgeben von ihrer Familie auf ihrem schottischen Schloss Balmoral, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Ihr Nachfolger auf dem Thron ist ihr ältester Sohn Charles, der als Charles III. herrschen wird. Mit dem Tod der Queen begann eine zehntägige Staatstrauer, landesweit wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt, Kirchenglocken läuteten.

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Aus aller Welt trafen Beileidsbekundigungen und Würdigungen der Königin ein, die mehr als 70 Jahre auf dem Thron saß und damit so lange wie kein britischer Monarch vor ihr. Fernseh- und Radiosender unterbrachen ihre Sendungen und brachten Sonderprogramme zum Tod der Monarchin.

Der Palast hatte am Mittag mitgeteilt, die Ärzte der Königin seien "besorgt" wegen ihres Gesundheitszustands und hätten medizinische Überwachung empfohlen. Ihre vier Kinder sowie ihre Enkelsöhne waren daraufhin nach Schloss Balmoral geeilt.

Mit dem Tod der Königin wird ihr Thronfolger Charles automatisch König. Mit 73 Jahren ist er der bisher älteste Thronfolger in der Geschichte des Vereinigten Königreichs. Laut Palast wollten Charles III. und seine Frau Camilla, die künftig den Titel Königsgemahlin trägt, den Abend auf Schloss Balmoral verbringen und am Freitag nach London zurückkehren. Ein Datum für die Krönung wurde noch nicht mitgeteilt.

In einer Erklärung würdigte der künftige König Charles III. die Queen als "geschätzte Herrscherin und vielgeliebte Mutter". Ihr Tod sei "für mich und alle Mitglieder meiner Familie ein Augenblick großer Trauer". Er wisse, dass ihr Verlust Menschen im ganzen Land, dem Commonwealth und in der ganzen Welt schmerze.

Noch am Dienstag hatte die Queen den Rücktritt des bisherigen Premierministers Boris Johnson entgegengenommen und seine Nachfolgerin Liz Truss ernannt - entgegen der Tradition nicht im Buckingham-Palast in London, sondern auf Schloss Balmoral, das sie aus Gesundheitsgründen nicht für die Zeremonie verlassen wollte.

Bei dem Auftritt wirkte sie bereits zerbrechlich. Auf Fotos von dem Termin war eine tief violette Verfärbung an der rechten Hand der Monarchin zu sehen. Am Mittwoch musste die 96-Jährige dann auf Anraten ihrer Mediziner eine Sitzung ihres Beratergremiums Privy Council absagen.

Elizabeth II. litt bereits seit Längerem unter gesundheitlichen Problemen und hatte die Zahl ihrer öffentlichen Auftritte stark reduziert. Immer häufiger ließ sie sich im vergangenen Jahr durch ihren Sohn Prinz Charles vertreten.

Auch bei den viertägigen Feiern im Juni zu ihrem 70-jährigen Thronjubiläum hatte sich die Queen ihren zehntausenden Anhängern nur zweimal kurz auf dem Balkon des Buckingham-Palasts gezeigt. Elizabeth II. hatte den Thron 1952 im Alter von erst 25 Jahren nach dem Tod ihres Vaters George VI. bestiegen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte, die Queen sei für ihr Land "fast 100 Jahe lang Quelle der Stärke und Zuversicht" gewesen. Deutschland bleibe "ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte, die Königin habe auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt" genossen.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, die Queen als das älteste und am längsten regierende britische Staatsoberhaupt sei "in der ganzen Welt für ihre Anmut, Würde und Hingabe bewundert" worden. Während all der Jahrzehnte der Umbrüche sei sie stets eine verlässliche und beruhigende Erscheinung gewesen. Das Weiße Haus sprach den Briten und der königlichen Familie Beileid aus.

Die britische Premierministerin Liz Truss sagte, Elizabeth II. sei "rund um die Welt geliebt und bewundert" worden. Ihr Tod sei "ein großer Schock für die Nation und die Welt". Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach von einem "zutiefst traurigen Moment für das Vereinigte Königreich, das Commonwealth und die Welt". Ihr Leben sei von "außergewöhnlicher Hingabe und Diensterfüllung geprägt gewesen".

Ch.Mayr--MP